Porträts zeichnen: Erkennbarkeit, Leichtigkeit und Lebendigkeit

Warum Porträts zeichnen so beliebt und wichtig ist

Porträts zeichnen ist nicht nur beliebt, sondern auch eine der lukrativsten Disziplinen in der Kunst. Gesichter begegnen uns den ganzen Tag, sie beschäftigen und faszinieren uns. Kein Wunder, dass viele bekannte Filmregisseure betonen: „Das Gesicht ist das wichtigste Element in einem Film.“

Auch in der Kunstgeschichte ist das Gesicht zentral: die Mona Lisa oder Van Goghs Selbstporträts überdauern Jahrhunderte und berühren Menschen bis heute.

In unserer modernen Zeit sind Gesichter oft verändert – durch Operationen, Make-up, Brillen oder Frisuren. Doch das wahre Gesicht zu erkennen, erfordert genaues Hinsehen.

Künstler:innen trainieren diese Fähigkeit. Und auch Nichtzeichner können durch das Üben des Porträtzeichnens bewusster hinsehen und dadurch Menschen besser wahrnehmen.

👉 Wir beurteilen Gesichter zwar unbewusst, aber erst wenn wir das, was wir sehen, auf Papier bringen, wird uns klar, was wir wirklich wahrnehmen.

Für wen ist dieser Beitrag gedacht?

  • 🎨 Porträtzeichner:innen, die realistisch mit Bleistift, Kohle, Öl oder Acryl arbeiten möchten.
  • 🖌️ Schnellzeichner:innen, die auf Events oder beim Urban Sketching Gesichter schnell erfassen wollen.
  • 👀 Nichtzeichner, die durch das Zeichnen bewusster hinsehen und ihre Wahrnehmung schärfen möchten.

Maxim, der vielseitige Porträts Zeichner

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Ich bin Maxim Simonenko. Seit vielen Jahren habe ich mich auf das Schnellzeichnen/Eventzeichnen spezialisiert und porträtiere jährlich Tausende Menschen live auf Messen, Hochzeiten und Events. 

Daneben zeichne ich auch detailreiche, langsame Porträts und entwickle Kurse für Anfänger:innen und Fortgeschrittene.

Heute verdiene ich mit dem Porträtzeichnen sechsstellig im Jahr und werde europaweit für mein Gesichter Zeichnen gebucht.

Vor nur fünf Jahren stand ich an einem Punkt, an dem ich mich ernsthaft fragte:

„Bin ich überhaupt in der Lage, Menschen wirklich erkennbar zu zeichnen?“

Gesichter konnte ich schon gut zeichnen – Proportionen, Augen, Nase, Mund waren kein Problem. Aber Erkennbarkeit ist noch einmal etwas völlig anderes. Es reicht nicht, „ein Gesicht“ zu zeichnen – es muss dieses Gesicht sein.

Und das war nichts, was mir „in die Wiege gelegt“ wurde. Im Gegenteil: Die Fähigkeit, Gesichter erkennbar zu machen, habe ich mir in den letzten Jahren ganz bewusst erarbeitet und trainiert.

In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, wie ich Erkennbarkeit gelernt habe – und wie auch du es schaffen kannst, ein Gesicht in deinem ganz eigenen Zeichenstil und mit deinen bevorzugten Zeichenmaterialien erkennbar aufs Papier zu bringen.

In 4 Schritten zu erkennbaren, meisterlichen Porträts

Folgende Schritte empfehle ich dir, um richtig gute Porträts zeichnen zu können. Wenn du diese Grundlagen verinnerlichst, kannst du dir später ganz frei den Stil und die Zeichenmaterialien aussuchen, mit denen du dich am wohlsten fühlst.

Ich möchte nochmal betonen: Fokussiere dich beim Porträts zeichnen nicht zu sehr auf die Zeichenmaterialien. Das ist ein Irrtum, den viele Anfänger und Fortgeschrittene machen.

Ob Bleistift, Fineliner, Marker oder Pinsel – die Materialien sind relativ unwichtig. Entscheidend ist, dass du Menschen bewusst erkennst. Wenn du ein Gesicht in deinem Kopf sehen und zeichnen kannst, dann kannst du es auch mit jedem Material umsetzen.

Konzentriere dich zuerst auf das Fundament – das Sehen, das Verstehen, das dreidimensionale Denken.

Legen wir los! :)

Punkt 1: Das Sehen und Erkennen des Gesichtes stärken

Das Wichtigste beim Porträts zeichnen ist, zu erkennen, dass in jedem Gesicht Einzigartigkeit herrscht. Jedes Ohr, jede Nase, jeder Mund ist absolut individuell. Zeichne diese deshalb nicht oberflächlich, sondern widme jedem Teil des Gesichtes Zeit.

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Hier findest du weitere Blog-Einträge, die in die Tiefe gehen:

Viele Künstler achten nicht darauf und zeichnen zum Beispiel die Ohren immer gleich. Das liegt daran, dass sie nicht genau hinschauen oder die Erfahrung fehlt, welchen „Charakter“ nicht nur die Person hat, sondern auch das Ohr, die Nase oder der Mund.

👉 Das übt man am besten mit vereinfachten Zeichnungen. Sie gehen schnell, sind einfach und fokussieren sich auf das Wesentliche: Entweder du hast die Person erfasst – oder nicht. Genau das sieht man schon in der ersten, leichten Vorzeichnung.

Wenn du sagst: „Okay, ich möchte aber keine comichaften Gesichter, ich will nur realistisch Porträts zeichnen“ – dann überspringst du etwas ganz Wichtiges. Das Realistische baut nämlich genau darauf auf.

Diese Basis, dieses vereinfachte, ja sogar comichafte Zeichnen, wird oft total unterschätzt.
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Sogar fortgeschrittene Künstler:innen schieben ein unklares, nicht erkennbares Porträt auf ihre Bleistifttechnik – und suchen dann nach einem Bleistift-Porträt-Kurs.

In Wahrheit liegt das Problem aber woanders: Das Gesicht wurde noch nicht wirklich erfasst.

Jede Zeichnung braucht eine stimmige Vorzeichung – egal, wie detailliert sie am Ende wird, egal mit welchen Materialien.

👉 Meine Kurse dazu: Erste Gesichter-Basis und Menschenkenntnis durch Zeichnen (In Arbeit...).

Punkt 2: Schattierung und dreidimensionales Denken

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Wenn du langsam ein gutes Gefühl für Gesichter hast, ist der nächste Schritt beim Porträts zeichnen die Schattierung. Dabei geht es weniger um deine Schatten-Schraffur-Technik, sondern um dreidimensionales Denken – eine absolute Basisfähigkeit.

Wer nur flach, zweidimensional sieht und kopiert, wird auch flache Zeichnungen produzieren.

Wer aber lernt, einen Kopf im Gedanken zu drehen, der versteht sofort:

  • In welchem Winkel befindet sich der Kopf?
  • Welche Perspektive nimmt er ein?
  • Und welche Nase, welche Ohren, welcher Mund gehören dazu?

Es reicht schon, erstmal Licht- und Schattenseite zu erkennen. Allein dadurch werden auch einfache Umrisszeichnungen viel besser, weil du beim Zeichnen automatisch daran denkst: Das hier ist die Vorderseite, das ist die Seite des Kopfes. Du gehst dann ganz anders mit Abständen innerhalb des Gesichtes um. Deine Linien gewinnen an Tiefe und Lebendigkeit. Deine Linienzeichnungen werden sich dadurch ungemein verbessern. 

Bei der Schattierung ist zunächst das Verstehen wichtiger als das bloße Sehen.

Denn das Sehen allein täuscht ein ungeübtes Auge schnell.

Wie oft passiert es, dass man denkt: „Wow, mein Porträt sieht perfekt aus!“ – und am nächsten Tag schaut man drauf und fragt sich: „Wer hat das eigentlich gezeichnet?“ 😅

👉 Durch das Verstehen der Theorie hinter Schattierung und Licht lernst du, genauer hinzusehen.

Du erkennst Schritt für Schritt immer besser die Abstände, die Dunkelwerte und die Charakteristika in einer Zeichnung.

Schattierung ist also nicht nur für alle nützlich, die meisterliche, schattierte Portraits anstreben, sondern auch für alle die vereinfacht zeichnen. Also auch für Urban Sketching, Manga, Comic und grafisches Zeichnen.

Den Kurs zu diesem Thema habe ich extra digital am IPad in Procreate erstellt, weil man mit den digitalen Möglichkeiten besser die Dreidimensionalität erklären kann. Aber natürlich kann man den Kurs mit allen Zeichenmaterialien machen.

👉 Kurs: Schattierung und Tiefe in Porträts

Punkt 3: Live-Porträts zeichnen

Viele Menschen unterschätzen ihre zeichnerischen Fähigkeiten.

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Das erinnert mich ein bisschen an meine Reisen nach Japan: Dort trauen sich die Menschen oft nicht, Englisch zu sprechen, weil sie Angst haben, Fehler zu machen. Doch genau dadurch werden sie nicht besser.

Genauso ist es in Deutschland mit dem Skizzieren von Menschen. So kommt es mir zumindest vor. ;)

Eigentlich hat jeder gelernt, Striche zu ziehen, und jeder sieht jeden Tag Gesichter. Aber kaum jemand traut sich, einen Menschen zu zeichnen.

Dabei muss es kein Meisterwerk sein!

Und das Erstaunliche: Wie sehr sich die Gezeichneten schon über eine kleine, schiefe Skizze freuen – das ist unglaublich.

Deshalb motiviere ich alle, die Interesse am Porträts zeichnen haben: Zeichnet Menschen live – egal wie. Es wird wunderbar! Und man lernt soviel mehr. 

Nachteil von Fotos zu zeichnen: Besonders am Anfang fehlt vielen das Auge dafür, gute Fotovorlagen auszuwählen. Fotos sind oft verzerrt, überbelichtet, die Strukturen im Gesicht sind schwer erkennbar. Dadurch lernt man wenig und zeichnet unkenntliche Porträts. 

Wie man ein Foto mit einem Foto macht, zeige ich übrigens in meinem Kurs: Live-Porträts zeichnen

Beim Live-Zeichnen passiert etwas ganz anderes:

  • Du zeichnest nicht einfach eine 2D-Vorlage ab,
  • sondern verbindest deine Emotionen und Empfindungen mit der Zeichnung.
  • Lebendigkeit und Leichtigkeit in deinen Zeichnungen wird intensiv trainiert.

Das macht deine Porträts sofort besser. Außerdem lernst du, Menschen genauer zu sehen – und meist gibt es nebenbei auch ein Gespräch. Fang am besten mit Menschen an, die du kennst, und baue es langsam aus.

So verlierst du die Angst vor Gesichtern und entwickelst gleichzeitig eine große Toleranz: Du merkst, jedes Gesicht hat seine eigene Schönheit. Große Nase, abstehende Ohren – das alles gehört zur Person und macht sie aus. Genau das zu sehen, die Wichtig dahinter zu erkennen und eine wunderbare Toleranz zu entwickeln, ist die wahre Stärke beim Porträts zeichnen.

Und ja – es macht auch mehr Spaß: Die Leute wollen das sehen, und du wirst gezwungen, schneller und auch mal unter Druck zu arbeiten. Ein bisschen Druck ist oft beim Lernen von etwas Schwierigem hilfreich.

.👉 Mein Kurs dazu: Live-Porträts Zeichnen

Punkt 4: Realistisch zeichnen

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Vielen Fangen mit realistischem Zeichnen an. Das ist auch okay, es ist eh sinnvoll zwischen den 4 Schritten, die ich hier zeige, immer wieder hin und her zu springen. Beim Zeichnen übt man nicht eine Sache einmal und dann nie wieder, sondern man kommt immer wieder zu den Basics zurück. Man springt hin und her. Wenn man den einen Schritt verbessert hat, merkt man, dass er andere hinterher hinkt. 

In meiner Schritt für Schritt Anleitung empfehle ich diesen Schritt jedoch als letztes, damit es logischer aufgebaut ist. Es ist aber eher ein Krauslauf bei dem man alle Punkte immer wieder durchläuft.

Zeichne zumindest einmal ein richtig realistisches, ausgearbeitetes Porträt auf einem großen Papier (ab A3) – auch wenn du eigentlich gar nicht in diese Richtung mit deiner Kunst gehen willst.

Es lohnt sich, seine eigenen Limits zu überschreiten. Denn realistisches Zeichnen zwingt dich, noch genauer hinzuschauen und anatomische Feinheiten zu erkennen.

Aber: Du kombinierst es mit deinen vorherigen Kenntnissen. Du kopierst nicht nur, sondern du fühlst, erkennst und zeichnest zusätzlich noch meisterlicher dazu.

Das Ergebnis: Du erreichst ein Skill-Level, das weit über das hinausgeht, was du im Alltag brauchst. Und dann bist du wirklich frei: Du kannst dich entscheiden, wen du zeichnest, wo du zeichnest und womit. Dein Werkzeugkasten ist komplett – und du kannst mit jedem Stil sicher arbeiten.

👉 Mein Kurs dazu ist: Meisterliche Porträts zeichnen 

Fazit und abschließende Links

Porträts zeichnen heißt nicht nur Technik anwenden.

Es heißt:

  • Menschen sehen lernen,
  • dreidimensional denken,
  • live Erfahrungen sammeln
  • und die eigenen Grenzen bewusst auszureizen.

Deshalb liebe ich es am meisten Menschen mit Menschen zu zeichnen. ^^

Wenn du mehr mit und von mir lernen möchtest:

Ich wünsche dir viel kreative Freude!!

- Maxim

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